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November 03rd, 2019

3/11/2019

 

Es ist...

... bereits November. Ich bin also im 4. Monat. Es ist erstaunlich, wie die Zeit vergeht.
Nach meiner Glühwürmchen-Sternenhimmel-Nacht und einem sehr kalten aber erfrischenden Bad im Fluss ging es nach Huaraz. Wie bisher alle peruanischen Städte, ausser direkt am Plaza de Armas, hässlich, laut und verkehrschaotisch. Das es sich bei Huaraz um die 'Hauptstadt' des Huascarán NP handelt und der wiederum das Mekka aller Trekkingbegeisterten ist, konnte ich mich hier mit neuen Gaskartuschen und einem Windschutz für den Kocher versorgen. Im Café Andino habe ich mehrere Stunden im Netz verbracht und mich dem Genuss von gutem Kaffee und Bananenbrot und Ananassaft und Anden-Chai hingegeben. Das Café Andino ist übrigens sehr zu empfehlen: sauber, hell, vollausgestattete Toiletten, Buchexchange, Kaffee aus eigener Röstung, usw. machen es zu einer willkommenen Oase, die einen für kurze Zeit zurück nach Europa holt...wenn da nicht das ständige Hupen der Motos und Taxis auf der Straße wäre. Danach ging es zu Toyota, der Laubfrosch musste abgeschmiert werden. Für 8€ war die Sache innerhalb weniger Minuten erledigt. Am Restaurant 'Chilli Heaven' habe ich Gözde und Alex wiedergetroffen ('Chilli Heaven' ist auch sehr zu empfehlen, wenn man Lust auf diverse Currys hat). Wir sind dann später am Tag, im Dunkeln und bei Regen, zur Laguna Churup gefahren und haben dort auf dem Parkplatz übernachtet. Am nächsten Tag ging es zur Lagune. Auch hier hatte ich wieder ganz schön mit der dünnen Luft zu kämpfen, v.a. weil der Weg vom Parkplatz aus praktisch nur bergauf geht, teils mit Klettereinlagen. Die Laguna selbst ist kristallklar und präsentiert sich mit tief grünem Wasser, das in den Randbereichen in ein intensives Türkis übergeht und arschkalt ist, was zu erwarten war... Der verantwortliche Ranger hat uns auf die Frage nach dem Müllproblem erzählt, dass sie bei einer großen Sammelaktion, NUR entlang der Straße von Huaraz zum Parkplatz der Laguna, 1,5 Tonnen Müll gesammelt haben. Ohne Worte...
Nach einer weiteren Nacht auf dem Parkplatz ging es gemeinsam mit Gözde und Alex nach Huaraz zum Einkaufen und erneut ins Café Andino. Nach ausreichend gutem Kaffee und Bananenbrot sind wir wir zum Pastoruri Gletscher gefahren. Die Straße in den Park ist absolut fantastisch. Auch sehenswert sind die riesigen Ananaspalmen, die immer wieder entlang der Straße und der Hänge zu entdecken sind. Die Nacht war, wie es sich für 4878m Höhe gehört, schön kalt und atemlos. Am nächsten Morgen lag sogar etwas Schnee. Die Wanderung zum Gletscher ist sehr einfach, der Gletscher selbst sehr enttäuschend. Man hat ihm mittlerweile den Namen 'Gletscher' aberkannt. Es ist nur noch ein trauriger Rest vorhanden, der sich noch vor 40 Jahren fast 1km weiter hinab ins Tal erstreckte. Schilder entlang des Weges verdeutlichen den Schwund des Gletschers.
Wieder am Auto ging es weiter nach Osten zum anderen Ende des Parkes. Die Strecke war wieder mal fantastisch. Abwechslungsreiche Landschaft, schneebedeckte Berge, Seen, Felsformationen und der ein oder andere Schneeschauer. Genächtigt haben wir neben der perfekt asphaltierten Straße, die zurück an die Küste führt. Sie ist so perfekt, weil sie Zufahrtsstraße zu einer großen Kupfermine ist und das kanadische (?!) Bergbauunternehmen für die Straße sorgt. Am Morgen sind wir weiter an die Küste gefahren und nach kurzem Einkaufsstopp einen Stellplatz direkt an den Klippen über dem Strand angefahren. Leider soll es dort, laut iOverlander, immer wieder zu bewaffneten Überfällen auf Reisende gekommen sein, sodass wir uns für die Weiterfahrt nach Caral entschieden haben. Chasky, mein Cotopaxi-Guide hatte mir die dortige Ausgrabungsstätte und einen Freund empfohlen, der dort ein Hostel betreibt.
Nachdem wir einige Leute fragen mussten, wo denn das Hostel sei, wurden wir schließlich zu Fuß über Felder und durch ein Flussbett zu Scott geführt. Er lebt seit 11 Jahren dicht am Fluss auf einem großen Grundstück. Die Straße zu seinem Grundstück ist allerdings vor drei Jahren weggespült worden. Daher war die Fahrt etwas abenteuerlich, wir sind letztendlich aber doch bis auf seinen 'Parkplatz' gekommen. Scott ist für peruanische Verhältnisse unheimlich gebildet und hat viel zu erzählen, kein Wunder wenn man seit zwei Jahren allein im Nichts wohnt... Politik, Landwirtschaft, Korruption, Botanik, Kochen, Archäologie und Klimawandel sind nur einige Themen die während unserer zwei Tage Aufenthalt "diskutiert" wurden. Ich bin allerdings immer nach 10min ausgestiegen, Scott redet zwar ohne Akzent, aber wahnsinnig schnell. Für Alex, der fließend Spanisch spricht, war es ein Fest. Gestern haben wir noch die Ausgrabung in Caral besucht. Es handelt sich um eine der ältesten Städte der Welt und gilt als Wiege der Zivilisation. Datiert wurde Caral auf 3000 v.Chr. Das Besondere ist wohl, dass weder Befestigungen oder andere Hinweise auf kriegerische Aktivitäten gefunden wurden. Bisher waren alle anderen Stätten übersät mit Abbildungen von blutigen Opferungen besiegter Feinde. Caral scheint, nach aktuellen Erkenntnissen, lediglich dem friedlichen Handel gedient zu haben.
Heute soll bzw. muss es nach Lima gehen, worauf ich gar keine Lust habe. Es wird sich wieder auf Einkauf und Inet beschränken, um danach wieder ruhigere Gefilde anzusteuern. Leider gibt es entlang der Küste kaum sichere Stellplätze. Aber es wird sich schon irgendwo ein Hostel finden.


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