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October 13th, 2019

13/10/2019

 

Grenzgang...

Nach sage und schreibe 6 Stunden war ich schließlich an der Grenze zu Peru. Es hat die meiste Zeit geregnet und die Straße war eine Schlammpiste. Der Laubfrosch war nach nicht mal 24h wieder völlig eingesaut. An der letzten, im Vergleich zu Peru immer noch billigen, Tankstelle in Ecuador habe ich Tony getroffen. Er kommt aus Irland, England, Kanada und Hoduras und ist mit seinem Motorrad in Florida gestartet und auf dem Weg nach Ushuaia. Beim gemeinsamen Mittagessen hat er mir erzählt, dass am folgenden Tag in Ecuador ein Generalstreik angekündigt wurde. Also zügig weiter zur Grenze. Dort angekommen ging alles ohne Probleme. Tony und ich waren die Einzigen und haben die offensichtliche Langeweile der Grenzposten etwas aufgelockert. Nach vollzogenem Prozedere haben Tony und ich uns dann in einem Hotel in San Ignacio verabredet. Die Strecke nach San Ignacio hat sich ewig gezogen, war aber schön. Die Menschen in den Dörfern waren auf den Straßen unterwegs, saßen an den Straßenständen und Kinder spielten auf der Straße. Im Vergleich zu den letzten Tagen in Ecuador war die Stimmung sehr viel angenehmer und lebensfroher. Angekommen in San Ignacio, es war bereits dunkel, habe ich Tony nicht mehr finden können. Ich bin dann aus der völlig wuseligen Stadt geflohen und bin weitere eineinhalb Stunden durch die Nacht gefahren, um einen Stellplatz zu finden. Es wird nicht umsonst davon abgeraten, in Südamerika nicht nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Auto zu fahren. Die Einheimischen scheren sich einen Dreck darum, ob ihre Lichter richtig eingestellt sind, geschweige denn überhaupt funktionieren. Dazu die streunenden Hunde auf der Straße oder taumelnde Besoffene auf dem Weg nach Hause. Am Ende ging alles gut und der Stellplatz direkt am Fluss bei Vollmond war auch schön. Zumindest im Dunkeln... Bei Tageslicht zeigte sich, dass das Areal völlig vermüllt war. Müll ist hier generell ein Problem. Weder in Kolumbien noch in Ecuador habe ich so viel Abfall und Schutt entlang den Straßen gesehen. Es vergehen keine 500m ohne Müll im Straßengraben. Den Menschen scheint, außer es lässt sich damit Geld verdienen, nichts an ihrer Umwelt bzw. Natur zu liegen.
In Jaen habe ich mir die für Peru notwendige Versicherung für das Auto geholt und noch etwas im Café gechillt. Danach gings weiter nach Cocachimba, dem Ausgangspunkt zur Wanderung zum 771m hohen Gocta Wasserfall (der übrigens erst 2006 von einem Deutschen entdeckt wurde). Dort am Hostal der Wahl habe ich Jaqueline und Jasper aus Deutschland getroffen, die auch mit dem Auto auf dem Weg nach Süden sind. Wir haben bis spät in die Nacht erzählt und Erfahrungen und Erlebnisse, besonders bezogen auf die aktuelle Situation in Ecuador, ausgetauscht. Am nächsten Morgen bin ich zeitig los zum Wasserfall. Es galt ja wie immer die Touristenscharen zu vermeiden. Der Wasserfall ist schon von Weitem zu sehen und die schiere Höhe ist beeindruckend. Am Wasserfall bekommt man dann endlich mal einen Größenbezug, wenn man die winzigen Menschen an seinem Fuße stehen sieht. Das Wasser selbst kommt nur als Nebel unten an. Alles sieht aus wie eine Langzeitbelichtung. Jaqueline und Jasper sind etwas später nachgekommen und wir sind gemeinsam noch zum oberen Teil des Gocta gewandert. 800m steil bergauf aber nur 500m in der Horizontalen... Egal, der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn der obere Teil war noch viel beeindruckender. Völlig durchnässt haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht und nach insgesamt 8,5 Stunden waren wir wieder im Dorf. Drei Stücken Kuchen, zwei Tassen Kaffee und einer Dusche später ging es mir wieder ganz gut. Ich habe dann noch gelernt, dass der Gocta nur noch auf Platz 16 der Wasserfall-Rangliste ist. Durch die große Stufe wird nur noch der untere Teil gemessen und damit hat er den dritten Platz leider hergeben müssen. Wir haben dann noch gemeinsam gekocht und gebacken und gequatscht und waren sehr zeitig im Bett... Was mir nicht so gefallen hat, war der völlig von Pferden zertrammpelte und zugeäpfelte Weg. Die Dorfbewohner haben nämlich ein totsicheres Geschäftsmodell: Die Touris werden mit Kleinbussen aus Chachapoyas abgeholt und starten dann in Sneakern zum Wasserfall. Zwei bis zweieinhalb Stunden später am Gocta kämpfen sie dann eine halbe Stunde mit dem Selfiestick und machen sich völlig erschöpft auf den Rückweg. Nach ca. einem Kilometer und weiterer zunehmender Erschöpfung taucht plötzlich ein kleiner Pferdestall auf. Dort steigt der Touri dann, nicht nach Preisen fragend, mit letzter Kraft auf ein Pferd und schaukelt wie ein Schluck Wasser im Sattel zurück ins Dorf. Dort wartet der Bus und der Touri schläft seelig ein. Leid tut mir nur der arme Tropf, der mit großem Müllsack und Schaufel bewaffnet täglich vier Kilometer Wanderweg von Pferdeschxxxx befreit...
Heute war ich in Kuélap, einer, neben Machu Picchu, der wichtigsten Ausgrabungsstätten in Peru. Leider bin ich ziemlich enttäuscht. In vielen Magazinen, auf Internetseiten und in Reiseführern wird Kuélap als weniger touristische und gleichsam beeindruckende Alternative zu Machu Picchu angepriesen. Vielleicht waren meine Erwartungen daher zu hoch, aber mich hat das jetzt nicht vom Hocker gehauen. Ein Großteil der Anlage ist total ungepflegt und z.Zt. Baustelle. Das weniger touristische stimmt, ich hatte die Anlage für mich allein.
Jetzt stehe ich unterhalb des Besucherzentrums und hab schon wieder viel zu viel geschrieben. Es wird einfach zu früh dunkel...

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